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Wer Gold und Silber hat, hat immer Geld!

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„Riestern“? – Nein Danke!

Posted by krisenfrei - 10/01/2012

Die Riester-Rente – kompliziert und wenig ertragreich

Schlechte Renditen und undurchsichtige Verträge – die Bilanz nach zehn Jahren Riester-Rente ist ernüchternd. Zudem wird die private Ergänzung zur gesetzlichen Rente nicht vor Altersarmut schützen, warnen Experten.

Von Frank Aischmann, MDR, ARD-Hauptstadtstudio

Die Frau hat keinen Namen, sie ist 35 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern und sie erinnert sich noch an die inzwischen zehn Jahre alte Mahnung von Ex-Bundesarbeitsminister Walter Riester, „dass die Menschen ihre Rentenansprüche eher über- als unterschätzen“. Also hat die 35-Jährige einen Riester-Vertrag abgeschlossen.

Allerdings: Die Frau ist eine reine Erfindung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, das wissen wollte, was das „Riestern“ wirklich bringt. Jetzt wurde diese DIW-Studie veröffentlicht, die schon vorab für Schlagzeilen sorgte. Erst wenn die Frau 85 Jahre alt wird, hätte sie ihr eingesetztes Geld wieder heraus – bei zweieinhalb Prozent Verzinsung wohlgemerkt. Gibt es dagegen nur die Garantiesumme ohne Zinsen zurück, müsste die Frau 109 Jahre alt werden, bevor sich die Riester-Rente für sie gelohnt hätte.

Axel Kleinlein, Versicherungsmathematiker und Chef des Bundes der Versicherten sagte dem ARD-Hauptstadtstudio: „Die Renditen sind sehr, sehr schlecht geworden. Zum Teil muss bei einem Kunden, der durchschnittlich lebt oder stirbt davon ausgegangen werden, dass er am Schluss unterm Strich weniger herausbekommen hat, als insgesamt eingezahlt wurde.“

Kein Schutz vor Altersarmut

  Das war natürlich nicht die Idee der rot-grünen Bundesregierung, als sie die  Riester-Rente vor zehn Jahren einführte – als Waffe gegen Altersarmut trotz sinkender gesetzlicher Renten. Aber was sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am Morgen in der ARD: „Die Riester-Rente wird uns nicht vor Altersarmut in der nächsten Generation der Rentner schützen.“

Was unter anderem daran liegt, dass die Einkünfte aus der Riester-Rente voll steuerpflichtig sind oder – das betrifft Geringverdiener – mit der Grundsicherung im Alter verrechnet werden. Vor allem aber sind Riester-Verträge eine komplizierte Wissenschaft mit umfangreichen Formularen geworden mit unüberschaubaren Wahlmöglichkeiten: Fondssparplänen, klassischen Rentenversicherungen, Bausparverträgen und so weiter.

Intransparenz und Kostenverschleierung

Die Zeitschrift „Ökotest“ hat unlängst knapp 150 verschiedene Verträge untersucht und eine weit verbreitete Undurchsichtigkeit und Kostenverschleierung festgestellt. Selbst die großzügigen Zulagen des Staates können durch Abschlusskosten und Gebühren des Riester-Vertrages komplett aufgefressen werden oder anders gesagt, bleiben bei der Versicherungsgesellschaft hängen.

Aber das gilt natürlich nicht für alle Verträge und mit zehn Jahren ist das Riester-Konzept auch noch viel zu jung für eine Abschlussbilanz: „Die Versicherungsunternehmen kassieren mehr Prämien ein, haben mehr Beiträge in den Händen, legen diese an und rücken die eben nicht so schnell raus. In den 30er, 40er Jahren dieses Jahrhunderts werden dann in hohem Maße sogenannte Sterblichkeitsgewinne anfallen, wenn die Kunden erheblich früher versterben als zunächst kalkuliert, das ist dann der Moment, wo sich entscheiden wird, ob die Unternehmen die Gelder dann auch wirklich an die Kunden weitergeben oder nicht“, so Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein.

Und doch hat der Ratschlag von Ex-Bundesarbeitsminister Walter Riester an Riester-Willige auch zehn Jahre später volle Gültigkeit: „Information so schnell und so gründlich wie möglich. Abschließen nach der Information.“

http://www.tagesschau.de/inland/riesterrente104.html (23.11.2011)

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Die Story im Ersten: Das Riester-Dilemma (SR)

Portrait einer Jahrhundertreform

Film von Ingo Blank und Dietrich Krauß

Im Januar 2001 wurde die Riester-Rente eingeführt – und als entscheidender Schritt zur Lösung der Rentenfrage gefeiert. Ihre Verfechter waren sich damals einig: Die gesetzliche Rente alleine könne es nicht mehr schaffen. In einer älter werdenden Gesellschaft müsse jeder privat vorsorgen. Mit großzügigen staatlichen Zuschüssen sollten die Bürger ermuntert werden, ein privates Zusatzpolster für ihr Alter anzusparen.

Doch heute, rund zehn Jahre später, entpuppt sich die vermeintlich renditeträchtige Privatvorsorge à la Riester mehr und mehr als Rohrkrepierer: Die staatlichen Zuschüsse kommen vor allem den Versicherungsgesellschaften zugute und nicht den kleinen Sparern.

Oft werfen Riesterversicherungen sogar weniger ab als viele ungeförderte Produkte – auch, weil der Staat zwar die Ansparphase großzügig fördert, aber bei der Auszahlung ebenso großzügig Steuern erhebt. Viele Rentner müssten über 90 werden, um auch nur das Geld wiederzusehen, das sie in die Riester-Versicherungen eingezahlt haben.

Und schließlich droht gerade Geringverdienern der Totalverlust. Denn wer im Alter auf Sozialhilfe angewiesen ist, bekommt die angesparte Riester Rente nicht oben drauf. Sie wird viel mehr verrechnet von der Sozialhilfe abgezogen.

Schließlich haben nur knapp die Hälfte aller Antragsberechtigten eine Riester Rente abgeschlossen. Aber alle sind von der parallelen Rentenkürzung betroffen. Es sparen bei weitem nicht alle und tendenziell die Falschen.

Viele Besserverdienende nehmen die Riesterförderung gerne mit, aber die, die wirklich darauf angewiesen wären, bleiben – mit gutem Grund – der Privatvorsorge fern, weil sie das Geld nicht aufbringen wollen oder können.

Zudem haben sich die Hoffnungen, dass sich das Geld der Sparer auf den Kapitalmärkten quasi von selbst vermehrt, in der Finanz- und Eurokrise längst zerschlagen. Staatsanleihen gelten entweder als riskant oder nicht profitabel. Die Verzinsung, die die Lebensversicherer ihren Kunden garantieren, ist mittlerweile auf mickrige 1,75 Prozent gesunken – und das auch nur auf den so genannten Sparanteil.

Es wird immer unwahrscheinlicher, dass man mit privatem Sparen die Kürzung bei der gesetzlichen Rente ausgleichen kann. Die Reformen der vergangenen Jahre haben dafür gesorgt, dass die Rente künftig um bis zu 20 Prozent geringer ausfallen wird. Der Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt: In keinem anderen Land wurde das Rentenniveau so stark gesenkt. Selbst wer 32 Jahre durchgehend zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, wird künftig im Alter Sozialhilfe benötigen.

Dabei hatte die Politik doch 2001 behauptet, es werde niemandem schlechter, sondern allen besser gehen mit der Riester-Rente.

Zudem haben sich die Hoffnungen, dass sich das Geld der Sparer auf den Kapitalmärkten quasi von selbst vermehrt, in der Finanz- und Eurokrise längst zerschlagen. Staatsanleihen gelten entweder als riskant oder nicht profitabel. Die Verzinsung, die die Lebensversicherer ihren Kunden garantieren, ist mittlerweile auf mickrige 1,75 Prozent gesunken – und das auch nur auf den so genannten Sparanteil.

Es wird immer unwahrscheinlicher, dass man mit privatem Sparen die Kürzung bei der gesetzlichen Rente ausgleichen kann. Die Reformen der vergangenen Jahre haben dafür gesorgt, dass die Rente künftig um bis zu 20 Prozent geringer ausfallen wird. Der Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt: In keinem anderen Land wurde das Rentenniveau so stark gesenkt. Selbst wer 32 Jahre durchgehend zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, wird künftig im Alter Sozialhilfe benötigen.

Dabei hatte die Politik doch 2001 behauptet, es werde niemandem schlechter, sondern allen besser gehen mit der Riester-Rente.

„Rentenpapst“ Bert Rürup, der die Rentenpolitik unter Schröder maßgeblich geprägt hat, wechselte erst zum AWD und ist inzwischen Geschäftsmann und Unternehmensberater in einer gemeinsamen Firma mit dem umstrittenen Ex-AWD-Chef Carsten Maschmeyer. Andere einflussreiche Experten Regierungsberater wie Bernd Raffelhüschen oder Meinhard Miegel leiten Institute, die von der Versicherungswirtschaft gefördert werden oder wurden.

Der Lack ist ab von der privaten Vorsorge à la Riester. Teuer, ineffizient und für viele Bürger viel zu kompliziert. Gerade in der Krise zeigt sich, dass die gesetzliche Rente mit ihrem Umlageverfahren das erheblich stabilere und günstigere System ist. Doch ein Weg zurück ist nicht in Sicht – zu mächtig scheint die Macht der Lobby aus Wirtschaft und Politik.

Redaktion: Wolfgang Wirtz-Nentwig (SR)

http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,8luiz4604wgqq29k~cm.asp

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Selbst wer 32 Jahre durchgehend zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, wird künftig im Alter Sozialhilfe benötigen.

Mit großzügigen staatlichen Zuschüssen sollten die Bürger ermuntert werden, ein privates Zusatzpolster für ihr Alter anzusparen. Doch heute, rund zehn Jahre später, entpuppt sich die vermeintlich renditeträchtige Privatvorsorge à la Riester mehr und mehr als Rohrkrepierer: Die staatlichen Zuschüsse kommen vor allem den Versicherungsgesellschaften zugute und nicht den kleinen Sparern. Oft werfen Riesterversicherungen sogar weniger ab als viele ungeförderte Produkte – auch, weil der Staat zwar die Ansparphase großzügig fördert, aber bei der Auszahlung ebenso großzügig Steuern erhebt. Viele Rentner müssten über 90 werden, um auch nur das Geld wiederzusehen, das sie in die Riester-Versicherungen eingezahlt haben. Und schließlich droht gerade Geringverdienern der Totalverlust. Denn wer im Alter auf Sozialhilfe angewiesen ist, bekommt die angesparte Riester Rente nicht oben drauf. Sie wird viel mehr verrechnet von der Sozialhilfe abgezogen. Schließlich haben nur knapp die Hälfte aller Antragsberechtigten eine Riester Rente abgeschlossen. Aber alle sind von der parallelen Rentenkürzung betroffen. Es sparen bei weitem nicht alle und tendenziell die Falschen. Viele Besserverdienende nehmen die Riesterförderung gerne mit, aber die, die wirklich darauf angewiesen wären, bleiben – mit gutem Grund – der Privatvorsorge fern, weil sie das Geld nicht aufbringen wollen oder können. Zudem haben sich die Hoffnungen, dass sich das Geld der Sparer auf den Kapitalmärkten quasi von selbst vermehrt, in der Finanz- und Eurokrise längst zerschlagen. Staatsanleihen gelten entweder als riskant oder nicht profitabel. Die Verzinsung, die die Lebensversicherer ihren Kunden garantieren, ist mittlerweile auf mickrige 1,75 Prozent gesunken – und das auch nur auf den so genannten Sparanteil. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass man mit privatem Sparen die Kürzung bei der gesetzlichen Rente ausgleichen kann. Die Reformen der vergangenen Jahre haben dafür gesorgt, dass die Rente künftig um bis zu 20 Prozent geringer ausfallen wird. Der Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt: In keinem anderen Land wurde das Rentenniveau so stark gesenkt.

Hier könnt ihr euch den Betrug ansehen.

 

Die Riester-Rente ist ein großer Betrug. 15 Mio., die bereits einen Vertrag abgeschlossen haben, sind und bleiben die Loser.
Wer in den letzten 10 Jahren regelmäßig seine Ersparnisse in physischem Gold und Silber angelegt hätte, stünde heute wesentlich besser da.


3 Antworten to “„Riestern“? – Nein Danke!”

  1. Holga said

    alles ganz gut und schön. Aber: was interessiert mich als Sparer, daß ich mir die Prämie über selbst gezahlte Steuern oder aber über eine wachsenden Staatsverschuldung finanziere? Soll ich deswegen auf das Sparen verzichten? Es gibt durchaus transparente und kostengünstige Sparverträge, die mir als Durchschnittsverdiener ein kleines Zubrot im Alter bringen.

  2. was unerwähnt aber fast noch schlimmer ist, wir haben gar keine solventen Schuldner mehr für zusätzliche Altersvorsorge-Sparer. Der Staat fördert mit staatschuldenfinanzierten Prämien nur wachsende Staatsverschuldung – ein ökonomisches Verbrechen weil gerade die Umlagefinanzierung diese Probleme nicht hat.

    • krisenfrei said

      Hallo Joerg,
      ja, völlig korrekt, nur leider begreift es die Masse nicht.
      Und daher: Aufklärung in dieser Hinsicht gleich NULL!
      Genau das will doch die Politmafia.
      Die Massenpsychologie funktioniert aus deren Sicht perfekt.

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