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Der Euro ist ein historischer Fehler und ein Saustall

Posted by krisenfrei - 30/05/2013

Lars Christensen: Der Euro ist ein historischer Fehler und ein Saustall

Verfasst von Niki Vogt

Dies hier ist die Übersetzung der Rede des Gründers und Geschäftsführers Lars Seier Christensen der dänischen Saxo Bank in London am 12. Mai 2013 in London. Man sollte diese Rede gelesen haben. Ich habe sie aus dem englischen Original möglichst wortgetreu übersetzt. Sehr bemerkenswert!

„Wenden wir uns der Situation in der Eurozone zu.

Offen gesagt, das ist ein kompletter Saustall. Und es wird schlimmer von Tag zu Tag. Nur in Brüssel nicht. Dort bekommen wir eine endlose Litanei an Versprechungen zu hören: daß es eine Erholung innerhalb von sechs Monaten geben wird … immer ist es innerhalb von sechs Monaten, daß wir hören der Euro sei sicher, und daß, wenn wir nur mehr Verantwortung an unsere Herren in Brüssel abgeben, alles ganz prima wird.

Nichts könnte von der Wahrheit entfernter sein. Gerade eben haben wir das Bailout des fünften Landes der Eurozone hinter uns gebracht, und die beiden nächsten, Slowenien und Malta stehen schon Schlange. Sobald – nicht FALLS! – die Troika in diesen beiden Ländern ankommt, befinden wir uns in der absurden Lage, daß fast die Hälfte der Eurozonenländer durch die Annahme der Gemeinschaftswährung ruiniert wurde. Derselbe Euro, dem sie sich mit so großen Hoffnungen auf die Zukunft angeschlossen haben.

Nun sind das kleine Länder und können auch einfach so behandelt werden. Schauen Sie nur, was mit Zypern geschehen ist. Ich würde Malta, Slowenien und anderen Bailout-Kandidaten raten, daß sie um’s blanke Überleben durchhalten bis nach der Wahl in Deutschland. Seit Zypern wissen wir, was passiert, wenn man einem Führer in Deutschland im Weg steht, der wiedergewählt werden will.

Was läuft da falsch in der Eurozone? Ich glaube, das wissen wir mittlerweile alle ganz gut. Der Euro ist ein politisches Konstrukt und hat einfach keine gesunde wirtschaftliche oder steuerliche Basis. Bevor das nicht aufgebaut ist, ist der Euro zum Untergang verurteilt.

Das politische Kapital, das in er Euro investiert wurde ist gigantisch, deshalb sollte man den Willen ihn am Leben zu erhalten, so lange das nur menschenmöglich ist, keinesfalls unterschätzen. Jedes Werkzeug, das sich in der Kiste findet, und ich meine wirklich JEDES Werkzeug in der Kiste, wird ausprobiert werden, bevor diese nicht gewählten, unverantwortlichen Leute in Brüssel vor der Realität kapitulieren. Aber der Euro ist in jedem Fall dem Untergang geweiht, daran besteht kein Zweifel.

Tatsächlich wußten eine Menge Leute das bereits, als der Euro eingeführt wurde. Der Chefökonom der Saxo Bank, Steen Jacobsen, der in den neunziger Jahren mit der Delors Kommission zusammenarbeitete, hat mir oft erzählt, daß die Gefahren, die jetzt zutage treten, damals ganz offen diskutiert worden sind. Aber die Dinge wurden damals mit hohem politischen Druck unaufhörlich voran getrieben. Die Wucht in der EU schien so groß zu sein, daß viele erwarteten, daß man das Fundament bauen könnte, nachdem das Haus errichtet war.

Eben nicht. Denn während der ersten Dekade des Euro stellte sich heraus, daß die erwarteten Vorteile durch den Euro sich nicht materialisierten. Es gab kein Stärkung des Durchsetzungsvermögens von Europa in der Welt, es gab keine Disziplin unter den Mitgliedern, ernsthafte Probleme begannen sich bei den schwächeren Ländern zu zeigen, die mit Deutschland nicht mithalten konnten, was Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität betrifft. Es gab keine Möglichkeit die Wirtschaft zu steuern, ohne die eigenen Zinsen für kurzfristige Anleihen zu kontrollieren. Es gab keine Möglichkeit, die eigene Währung abzuwerten, um ein neues Gleichgewicht zu erlangen und die Fähigkeit, im Wettbewerb zu bestehen. Es gab keine dauerhaften günstigen Auswirkungen bei Langzeit-Zinsen, da der große Gewinner der Eurozone, Deutschland, seinen Bürgern weder verkaufen konnte noch wollte, daß sie gemeinsame Eurobonds unterschreiben, oder für immer große Transferzahlungen in die schwächeren Länder leisten sollen.

Und jetzt wollen die Europäischen Völker keinesfalls mehr weitergehen in Richtung weiterer Integration. Nicht daß man sie groß gefragt hätte, da fast alle Entscheidungen von ihren Parlamenten oder hinter verschlossenen Türen in Brüssel getroffen wurden, weil niemand wagt, sein Volk per Volksabstimmung zu fragen – sie kennen ja die Antwort, das wäre ein tönendes NEIN!. Und zu Recht ein Nein, denn Europa ist nicht und wird niemals die Vereinigten Staaten sein. Unsere Kulturen, unsere Wirtschaften, unsere Völker sind viel zu unterschiedlich um sich jemals effizient und glücklich in einer aufgezwungenen Union zu integrieren.

Stattdessen brachte man die Integration durch die Hintertür herein, über die Beiträge zu den Bailout-Mechanismen, indem die Bilanzen der EZB gefälscht wurden, durch die Bankenunion, die die Glaubwürdigkeit auch der gesunden Banken zerstören wird, wenn sie wirklich kommt; indem man einfach Vertragsänderungen schnell und ohne Information durch die Parlamente drückt, und behauptet, daß die repräsentative Demokratie das rechtfertigt. Nun, das tut sie nicht. Ein Parlament, das die nationale Souveränität aufgibt, wohl wissend, daß das eigene Volk das ablehnen würde, begeht Verrat – meiner Meinung nach.

Aber Politik ist die eine Sache, Wirtschaft die andere, obwohl es immer schwerer wird, sie zu unterscheiden.

Jeder mit gesundem Menschenverstand sieht jetzt, daß die Gemeinschaftswährung ein historischer Fehler ist, der der sogar zu weiteren, fatalen Konsequenzen für Europa und die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents gegenüber dem Rest der Welt führt.

Meiner Meinung nach sind viele Dinge sehr klar. Die Eurozone wird irgendwann zerbrechen. Das kann auf vielerlei Weise geschehen.

Die schwächeren Länder könnten austreten. Wenn dieser Prozess geordnet abgewickelt wird, kann das mit weniger Kosten bewältigt werden, als die gegenwärtigen und zukünftigen Bailouts verursachen würden. Und es würde die austretenden Länder schnell auf Erholungskurs bringen.

Deutschland könnte austreten. Als einziger Nutznießer der Eurozone ist das unwahrscheinlich, dass das so bald geschieht. Aber die Rechnungen stapeln sich immer höher, und so könnte das plötzlich eine attraktive Lösung für die deutschen Bürger sein. Das bedeutete natürlich einen viel höheren deutschen Wechselkurs, aber dafür wäre eine Weile der Druck raus, es würde für die anderen 26 Länder die Brisanz der Krise mindern. Sie würden einen Wachstumsschub erfahren, sobald sie einen deutlichen, aber nicht katastrophal geringeren Eurokurs haben.

Es könnte sich auch eine Multi-Währungs-Zone entwickeln, in der sich Länder mit ähnlichen Wirtschaftsbedingungen und Zielvorgaben gruppieren und einen angemesseneren Währungslevel erreichen.

Aber all diese Szenarien setzen voraus, daß die Vernunft nach Brüssel zurückkehrt. Dann könnte so etwas sicherlich mit weniger Chaos und ökonomischen Blessuren erreicht werden, als sie uns andernfalls in Europa erwarten.

Das könnte sogar das attraktives Ergebnis einer EU, die sich wieder auf einen gemeinsamen Markt konzentriert hervorbringen, die Handelsspannungen zwischen den Wirtschaften reduzieren, und Vorteile aus der großen Vielfalt der verschiedenen Kompetenzen quer durch Europa ziehen. Wir haben ja den Vorteil von beidem: Hochausgebildete Arbeitskräfte und billige Industriearbeiter, mehr als 500 Millionen Verbraucher und den Nutzen der wetteifernden Steuer- und Wohlfartssysteme.

Nochmal, ich wiederhole: All das erfordert die Rückkehr der Vernunft in die Eurozone. Und, offen gestanden, scheint das unglücklicherweise nicht in den Karten zu sein.

Wenn die Vernunft nicht zurückkommt, was haben wir dann zu erwarten?

Meiner Meinung nach wird die Rezession auf Jahre weitergehen und sich sogar zu einer Depression vertiefen. Vergessen Sie eine Erholung innerhalb von sechs Monaten, es werden von nun an dauernd sechs Monate sein.

Euro-dominierte Anlagen werden unattraktiv bleiben, sogar geradewegs gefährlich, so etwas in den nächsten Jahren zu halten.

Die Anleihezinsen werden beachtlich steigen, und zwar in allen 17 Ländern, weil klar wird, daß die Situation unhaltbar ist.

Brüssel wird noch mehr Macht beanspruchen, und diese immer miserabler ausüben. Der Finanzsektor wird in selbstvernichtenden Regulierungen, Steuern und grenzübergreifenden Verantwortungen für zusammenbrechende Banken ersäuft, was am Ende auch die gesunden Banken zerstört.

Zypern war sehr wohl eine Blaupause. Erwarten Sie nicht nur „Bail-ins“ – die ja, wenn sie im Voraus klar definiert würden, einen Teil der Lösung darstellen könnten – sondern auch geradeheraus Konfiskationen und Vermögenssteuern, die als Solidaritätszahlungen maskiert werden. Die Regierungen Europas brauchen Geld, und der private Sektor hat es. So einfach ist das. Seien Sie ruhig sehr paranoid.

Erwarten Sie verborgene Überraschungen im Minenfeld der Eurozone. Das hat das Chaos von Zypern sichergestellt. Ein normaler privater Einzahler, der hart gearbeitet hat und für seine Familie gespart, wird sein Konto nicht in die Schweiz oder nach Singapur verlegen. Aber was macht der, wenn sein Land ein Bailout über’s Wochenende veranstaltet? Ich würde mal sagen, daß die Matratze nach einem sichereren Ort für das Wochenende aussieht, als seine Bank. Daher können Bankruns jederzeit plötzlich losgehen.

Natürlich lautet die Antwort auf Bankrun „Kapitalkontrolle“.Erwarten Sie viel mehr in dieser Art, immer als nur kurzfristig und vorübergehend angekündigt, aber schwer wieder abzuschaffen, wenn es einmal eingeführt ist. Island ist jetzt im fünften Jahr der „vorübergehenden“ Kapitalkontrollen, das nur mal als Hinweis für Sie.

Es gibt eine Menge Dinge, über die man sich sorgen und nachdenken sollte, wenn Sie ein Bürger oder ein Investor in der Eurozone sind.

Diese Krise wird nicht vorübergehen.

Originaltext auf Englisch: http://www.zerohedge.com/news/2013-05-12/saxo-bank-ceo-eurozone-minefield-crisis-will-not-pass

Quelle: schildverlag

4 Antworten to “Der Euro ist ein historischer Fehler und ein Saustall”

  1. Cato said

    Der € ist so krank wie die ganze EU

  2. Umlandt Gerhard said


    Mir gefällt dieser Artikel und diese
    Seite (auf der ich heute das erstemal
    bin), aber WARUM es den Euro
    wirklich gibt und warum `man´ so zäh
    daran festhält, ist nicht, weil man soviel
    in ihn investiert hat, und nichteinmal – und
    jetzt kommen wir der Wahrheit schon
    näher, „der Euro ist Versailles ohne
    Krieg“, wie die Franzosen zugaben – nur
    um Deutschland kaputtzumachen und
    seine europäische Vorherrschaft zu
    brechen, sondern der Haupt- und
    eigentliche Grund besteht in der NWO,
    der Neuen Welt Ordnung.
    Und wenn schon die Kontinente
    zusammengefaßt sind und die EU bereits
    offen Gesetze zur Wasserprivatisierung
    verkündet, es nur noch giftige Monsanto
    -Gen-Nahrung geben darf (und wer bloß
    noch unveränderten Schnittlauch am Küchenfensterbrett zieht wird von diesem satanischen EU-Gangsterdreck und
    ihren willigsten(!) Helfershelfern der
    CDU/CSU(!) zum „Terroristen“ hochstilisiert!) und schon per Gesetz
    festgelegt ist, daß wir alle gechipped
    werden sollen, dann ist es ja bis zur
    endgültigen NWO – Weltregierung – nur
    noch ein kleiner Schritt.

    Und DAS ist der wahre Grund, warum so
    verbissen am Euro festgehalten wurde, obwohl
    man schon seit längerem sieht, daß der alles
    ruiniert, weil sowohl die „EU“ als auch der
    „Euro“ zur Agenda der NWO gehören.

    Welchen Schwenk muß also eine
    Diskussion um die EU und den Euro
    zwangsläufig nehmen?
    „Allahu Akhbar!“ Welcher Politiker hat jetzt
    gerade seinen Kopf verloren? Das Grosse
    Revolutions-Quiz! Nun, man muß es ja nicht so
    sarkastisch beschreiben, ABER haben Sie sich
    für Notzeiten mit Edelmetall abgesichert? Können Sie sich verteidigen, wenn Migranten Sie „bereichern“
    wollen (anders darf man das ja nicht formulieren,
    sonst wär´s ja „politically incorrect“!) Haben Sie genügend genügend Eß- und
    Trinwasservorräte zu Hause? Was ist,
    wenn´s keinen Strom mehr gibt und weder
    Kühlschrank, Elektroofen, Lift (die Oma
    ist schon seit 2 Tagen im Lift
    eingeschlossen und gibt mittlerweile
    keinen Ton mehr von sich; der Bürgerkrieg
    ist nur die Fortsetzung von Merkels
    „Heil Blackout!“ „geistiger“ Energiewende“;
    Strompreise in BRD 5-mal so hoch wie in
    Holland!), wenn keine Zentralheizung mehr
    funktioniert (Brenner elektrisch gesteuert
    („drohende Erderwärmung“ mitten im
    Winter! Na so was!) und kein Trinkwasser
    (Pumpen elektrisch betrieben!) mehr fließt?
    Dabei geht´s nicht nur ums Trinken,
    sondern auch um die Toilette: sollen die
    Leute ihre Scheisse aus dem Fenster
    werfen und eine „Illuminaten-Pyramide“
    bauen? Kurz und schmerzlos:
    Würden Sie dann als CDU- und CSU
    -Politiker noch auf die Strasse gehen?

  3. pleitegeier said

    Ein historischer Fehler ist der Euro allemal. Ihn als eine Mistgeburt zu betrachten, wäre m.E. zutreffender. Er hat viele Europäer in Armut getrieben, nicht nur die Südeuropäer. Den größten Schwachsinn, den ich immer wieder lese und höre, ist, dass Deutschland von Euro profitiert. Klar! Geringere Löhne, Zunahme geringfügiger Beschäftigung, steigende Staatsschulden aller EU-Länder usw.

    Und das verdanken wir dem Saustall der Bundesregierung und der Opposition, wobei es in D seit dem Euro eigentlich keine Opposition mehr gibt. Freuen dürfen sich lediglich die vielen überflüssigen Beamten im ganz großen Saustall Brüssel. Dort sitzen die größten Blutsauger, angefangen von Barroso über van Rompuy bis hin zu dem Goldman Drachen.
    Alles weggeschmissenes Geld, welches die einzelnen EU-Länder viel besser für ihre Bürger verwenden könnten. Leider aber fallen diese Bürger immer wieder auf die Lügen ihrer Politfratzen herein.

    Nur eine europaweite Revolution kann dieses korrupte System zu Fall bringen. Leider aber ist damit nicht zu rechnen. Die Proteste in Griechenland, Spanien und Portugal reichen nicht aus. Millionen Europäer müssten in Brüssel demonstrieren. Gründe gäbe es genug. Brüssel ist nur noch ein Versammlungsort der Lobbiysten, die dort reichlich Schmiere im Interesse ihrer Aktionäre verteilen.

    Es gibt nichts mehr zu verlieren, aber mit einem i-Phone und sonstigem Konsumdreck lassen sich die meisten Menschen leicht ablenken und übersehen dabei, dass sie langsam von den Eliten versklavt werden. Die NWO funktioniert perfekt. Die Systemmedien und die Politik leisten diesbezüglich hervorragende Arbeit.

    „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren“ (Bertold Brecht).

    Als Student bin ich in den 70er Jahren gegen AKW, NATO-Doppelbeschluß usw. auf die Straße gegangen. Und was passiert jetzt? Sind die Studenten und die meisten Bürger schon abgestumpft?. Es scheint fast so. Dann haben die Vollidioten (Lügenpolitiker) alles erreicht. Ein Ex-Außenminister ist ein gutes Beispiel, wie Politiker Lügen als Wahrheit verkaufen.

  4. haunebu7 said

    Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.

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